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Russland

Nervenaufreibender Grenzübertritt
28. Juli 2008, Tashanta, Russland

Für die Strecke in Russland benötigten wir keine der eingeplanten Reservetage. Deshalb planten wir bereits zwei Tage früher in die Mongolei einzureisen ...

Wir erreichten den russischen Grenzort Tashanta am Samstag Nachmittag. Leider war überhaupt kein Grenzverkehr zu finden. Nach einigen Fragen bei Ortsansässigen erhielten wir drei unterschiedliche Antworten zur Auswahl:

1. Der Zoll öffnet morgen früh (Sonntag) um 06:00 Uhr
2. Der Zoll öffnet am Montag Vormittag um 09:00 Uhr
3. Der Zoll öffnet am Sonntag Morgen erst um 10:00 Uhr

Jedenfalls war am Samstag Nachmittag der Zoll geschlossen und so erkundigen wir uns nach einen Übernachtungsplatz im Ort. Wir fanden bei einer Bauersfamilie Unterschlupf in einem Hinterhof mit einem Plumpsklo.

Am nächsten Vormittag trafen wir nahe der Grenzgebäude ein Offroad-Fahrzeug mit holländischem Kennzeichen. Wir erfuhren von 20 Fahrzeugen, welche an einer 4-wöchigen Ralley von Amsterdam nach Peking teilnahmen und dringend die Grenze passieren wollten. Leider waren alle Bemühungen vergeblich.

Wir entschlossen uns, den angebrochenen Sonntag im Hinterland zu verbringen und folgten einem Flusslauf bis zu einer Jurte. Wir wurden von der dort wohnhaften Familie herzlich begrüsst und so kamen wir noch in Russland in den Genuss von vergorener Stutenmilch, Hartkäse, Schafsfett, Milchtee und Schafskopf.

Nach vielen Familienfotos und dem Austausch von Gastgeschenken verabschiedeten wir uns von der Familie und suchten, dem Flusslauf folgend, einen ruhigen Schlafplatz unter freiem Himmel. Leider nur so lange ruhig bis eine Gruppe von Kasachen zum Schwimmen und Picknicken vorbeikam ...

Am Montag in aller Früh machten wir uns wieder zum Grenzort auf. Leider warteten um 07:30 Uhr bereits zehn Fahrzeuge und so stellten wir uns in die Schlange. Noch bevor der Zoll um 09:00 Uhr öffnete ereignete sich ein kleiner, aber heftiger Zwischenfall zwischen einem hohen Grenzbeamten und den holländischen Ralley-Fahrzeugen.

Wir vermuten, dass deshalb alle Busse, Lastwagen und Motorradfahrer der Schlange der Pkw's vorgezogen wurden. Nach nervenaufreibenden acht Stunden Wartezeit durften wir endlich an den russischen Zoll fahren. Nach mehrfachen Passkontrollen, Dokumentkontrollen und anschliessender Fahrzeugkontrolle erhielten wir den offiziellen Ausreisestempel.

Nach der Fahrt durch 30km Niemandsland zwischen Russland und der Mongolei und einer letzten russischen Kontrollstelle erreichten wir endlich den mongolischen Zoll. Nach nur einer Stunde hatten wir um 18:30 Uhr abends schliesslich den Grenzübertritt geschafft!


















Russische Gastfreundschaft ist nicht zu bremsen
19. - 22. Juli 2008, Omsk, Russland

Wir wollten am Samstag früh morgens von Omsk nach Novosibirsk fahren. Kurz nach der Wegfahrt vom Hotel blockierten plötzlich die Bremsen und wir mussten am Strassenrand auf Problemsuche gehen ...

Nach einer halben Stunde hatten sich die Bremsen wieder etwas gelöst und wir entschieden uns eine Autowerkstatt zu suchen. Diese war schnell gefunden und machte einen guten Eindruck. Leider öffnete die Werkstatt am Stamstag um 09:00 Uhr und es war erst 07:30 Uhr - also war warten angesagt.

Der pünktlich eingetroffene Mechaniker hatte gleich Zeit und kontrollierte die Bremsen. Alles schien in Ordnung. Es war unterdessen Mittagszeit, Novosibirsk immer noch 600km entfernt und so machten wir uns ins Zentrum von Omsk auf. Leider blockierten die Bremsen nach einigen Kilometern wieder.

Auf einem Parkplatz gestrandet kam uns der Zufall zu Hilfe. Bei der vorherigen Werkstatt lernten wir einen Deutsch sprechenden Russen (Slawa) kennen, mit welchem wir Kontaktdaten ausgetauscht hatten und so machten wir einen Telefonanruf.

Hilfe kam zum Parkplatz mit Slawa, dem vorherigen Mechaniker und Sasch, einem Freund von Slawa. Die Bremsen hatten sich unterdessen wieder etwas gelöst und im Schneckentempo fuhren wir im Konvoi (drei Autos) zu einer spezialisierten Werkstatt.

Dort wurde alles aufs Gründlichste untersucht und der Verdacht bestand auf dem möglicherweise defekten Bremshauptzylinder. Das Problem schien ziemlich gross und konnte wahrscheinlich nicht in einem Tag gelöst werden ... Es ging gegen Abend und wir erhielten eine überraschende Einladung von Sasch bei ihm im Haus zu übernachten. Dankbar nahmen wir an.

Auf dem Weg dahin blockierten wieder die Bremsen und wir waren "etwas" am Verzweifeln. Beim Haus angekommen, lernten wir Irina die Ehefrau von Sasch kennen. Sie hatte unterdessen leckeren Fisch gekocht und wir versuchten für eine Weile gedanklich vom Bremsproblem Abstand zu nehmen.

Nach einer herrlichen Dusche und etwas Ruhe lud uns Sasch auf einen Stadtrundgang ein und wir erkundeten die Altstadt, den Bahnhof, den Hafen, die Kadettenschule und ein Shoppingzentrum. Wieder zurück war es gegen 22:00 Uhr und das Abendessen in einem italienischen Restaurant stand auf dem Programm. Auf dem anschliessenden Spaziergang an der Flusspromenade lernten wir zwei Freunde von Sasch und Irina kennen, Igor und Irina. Der Tag endete um 01:00 Uhr morgens wieder bei Sasch und Irina zu Hause bei Eiscreme und einer Dusche vor dem Schlafen.

Am nächsten Tag schliefen wir bis 10:00 Uhr. Es erwartete uns ein leckeres Frühstück. Anschliessend stand des Bremsproblem auf dem Programm. Sasch, Igor und Thomas gingen nochmals auf Problemsuche. Nach kurzer Probefahrt war klar, dass definitiv alle vier Bremsen blockierten und es darum nur ein zentrales Problem sein konnte.

Es dauerte noch ein paar Stunden bis der wirkliche Fehler gefunden war: Es lag am elektrischen Schalter, der den Rückfluss der Bremsflüssigkeit steuert. Dieses Teil hatte sich auf Grund der manchmal extrem schlechten Strassen gelöst und machte wenig bis keinen Kontakt mehr. Jetzt war das Problem schnell gelöst.

Es war bereits wieder Abend und wir durften nochmals bei Sasch und Irina übernachten. Am nächsten Morgen war Alex, ein Kollege von den Beiden, zu Besuch und wir zeigten und erklärten unser Reisefahrzeug. Als Thomas die Seitenstauklappe öffnen wollte, kam ihm diese entgegen - lose, aus der Halterung gerissen.

Dank der unglaublichen Hilfe von Sasch, Igor, Alex und zwei weiteren Freunden war die verbogene und abgerissenen Seitenklappe bis am Abend geflickt und ohne Beulen wieder am Auto dran. Wir waren (und sind) über so viel Hilfsbereitschaft einfach sprachlos!!! Als Dank für alles luden wir alle zusammen ins Restaurant zum Abendessen ein.

Nach einer weiteren Nacht in Omsk war Zeit weiterzufahren. Im Konvoi mit Sasch und Igor wurden wir aus der Stadt auf die Autobahn in Richtung Novosibirsk begleitet und wir machten dort ein letztes Foto (siehe Bildergalerie).

Verflixtes Internet
15. Juli 2008, Celjabinsk, Russland

Seit Österreich sind wir am Erstellen unserer Homepage. Es dauerte lange, bis die Seiten in einem guten Zustand waren, um sie ins World Wide Web zu stellen. Als wir in Russland für den Upload ins Netz endlich soweit waren, konnten wir einfach kein Internet-Kaffee finden!

Im Stadtzentrum von Ufa suchten wir nach einer Internet-Möglichkeit. Mehrfaches Fragen auf der Strasse half uns nicht weiter. Als wir in einer Papeterie noch wichtige Dokumente kopierten, fragten wir die Verkäuferin nach Internet.

Wir bekamen gleich hilfreiche Unterstützung von drei Angestellten und eine von Hand auf A3-Papier gezeichnete Wegskizze (ziemlich bunte Sache). Nach 20min Fussmarsch fanden wir das angegebene Internet-Kaffee. Leider mussten wir unverrichterter Dinge wieder gehen wegen Funktionsstörung.

Neue Stadt, neues Glück: Celjabinsk. Wir fuhren ins Zentrum und fragten uns auch hier durch. Was wir fanden war ein kombiniertes Geschäft für Nähartikel, Computerspiele und Modelbau. Die zwei anwesenden Jungs druckten uns eine Wegskizze zum nächsten Internet-Kaffee.

Nach einigen Umwegen landeten wir in einem Hinterhof und fanden ein ziemlich heruntergekommenes Internet-Kaffee mit Computer-verrückten Jungs. Aber sie konnten uns weiterhelfen, die erstellten Seiten
endlich ins Netz hochzuladen. Alles hat problemlos funktioniert.

Zum Abschied schenkten sie uns eine gerahmte Fotografie vom Ural-Gebirge. Leider fehlt uns im Auto die freie Wand ...






Wo kommen all die Lastwagen her?
14. Juli 2008, Ural, Russland

Seit vier Tagen sind wir in Russland auf den grossen Verbindungsstrassen von Motel zu Motel unterwegs. Und jeden Abend konnten wir das Selbe beobachten:

Als wir bei den Motels gegen 18:00 Uhr für eine Übernachtung ankamen, waren die grossen Vorplätze immer ziemlich leer. Am Morgen danach häuften sich die geparkten Lastwagen (bis zu 60 Stück).

Wir haben schnell gemerkt, dass es bis um 23:00 Uhr abends hell bleibt und die Lastwagen entsprechend lange auf den Strasse unterwegs sind. Erst kurz vor Mitternacht suchen sie sich einen Schlafplatz. Früh morgens bei unserer Abreise vom Motel bleiben die Lkw-Fahrer deshalb noch ein Stündchen liegen.




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