Wer kennt das Takin?
01. März 2009, Timphu, Bhutan
Auch grosse Internet-Suchmaschinen haben Mühe mit dieser Frage und bieten nur wenige Informationen.
Das Takin lebt in der Himalaya-Region, ist in der freien Natur ein selten gesichtetes und deshalb vorwiegend unbekanntes Huftier.
Wir können es beschreiben als massiges, bärenähnliches Tier, mit hinten kürzeren Beinen einer Hyäne, vorne den Beinen einer Kuh, dem Schwanz einer Ziege, den Hörnern eines Gnus und dem Gesicht eines Elchs. Alles klar?
Das Takin ist genetisch verwandt mit dem Schaf, der Ziege und dem Moschusochsen und sein bevorzugtes Fressen ist eine Stechpalmenart - natürlich am liebsten die Blätter von der anderen Seite des Zauns!
Der lange Weg nach Bhutan
27.+28. Februar 2009, Westbengalen, Indien
Eine Reise in Bhutan ist nur in Zusammenarbeit mit einer lokalen Agentur möglich. Das Visum und die Tour selbst müssen im Voraus geplant und bei der Touristenbehörde eingereicht werden. Für den Grenzübertritt wurde uns deshalb ein fixer Termin vorgegeben.
Nach unseren Berechnungen und Abklärungen kamen wir auf 13 bis 19 Stunden Fahrzeit von Kalkutta an die Grenze von Bhutan. Und so war Freitag Nachmittag um 14:00 Uhr der späteste Termin zum Start in Richtung Bhutan.
Noch in Kalkutta auf unser Fahrzeug wartend erklärten wir unserem Zollagenten die Einreisesituation für Bhutan und dass wir unter allen Umständen am Samstag, 28. Februar 2009 um 10:00 Uhr an der Grenze zu Bhutan sein mussten ... Es war Montag Vormittag.
Der Zollagent versicherte uns, dass unser Fahrzeug rechtzeitig am Dienstag Abend jedoch spätestens am Mittwoch aus dem Hafengelände ausgelöst sein würde. Geduldig warteten wir die Zeit ab und verliessen uns guter Dinge auf den Zollagenten. Es wurde Mittwoch Abend, kein Auto da und langsam stieg unsere Nervosität.
Am Donnerstag Vormittag hatten wir eine hitzige Diskussion mit unserem Zollagenten, denn die Zeit wurde allmählich knapp! Weitere Stunden vergingen ohne unser Auto, und wir kalkulierten unsere Route immer wieder aufs Neue.
Es kam, wie es kommen musste, es wurde Freitag Nachmittag 14:00 Uhr und unser Auto war noch immer im Hafengelände. Dass wir die ganze Nacht durchfahren musste, war jetzt klar.
Nach weiteren drei nervenaufreibenden Stunden konnten wir tatsächlich unser Fahrzeug aus dem Container fahren. Etwa 30min später stürzten wir uns in den Abendverkehr von Kalkutta. Wie die Irren fuhren wir Non-Stop durch die Nacht in Richtung Norden. Schon bald wurde es wieder Tag und schnell waren wir nicht mehr die einzigen Irren auf der Strasse ;-)
100 Kilometer vor der Grenze zu Bhutan machten wir einen Tankstop und mit etwas Glück würde es bis zum vereinbarten Termin an der Grenze genau reichen!
Das Glück endete leider 50 Kilometer vor der Grenze. Unser Fahrzeug schaltete plötzlich ins Notprogramm und mit völlig überhitztem Motor blieben wir stehen. Ein total übermüdeter Blick unter die Motorhaube brachte keine Lösung.
Nach kurzer ergebnisloser Weiterfahrt und einem zweiten Blick unter die Haube erkannten wir das Problem: Der Keilriemen hatte sich von der Führung verabschiedet, weil sich das Pully der Lichtmaschine gelöst hatte.
Mit grosser Ernüchterung stellten wir fest, dass die Reparatur gute zwei bis drei Stunden in Anspruch nehmen würde. Unsere bis dahin herausgefahrene Zeitreserve betrug etwa 15 Minuten und so hatten wir definitiv ein Problem.
Wir nahmen mit unserem Bhutan-Guide Kontakt auf, um die schlechte Lage zu besprechen. Er machte sich sofort auf den Weg zu uns, während dem wir einen Inder organisierten, der uns bis zur Grenze hin abschleppten konnte.
Unsere Suche endete erfolgreich - wir fanden einen hilfsbereiten Inder - aber leider ohne Abschlepperfahrung. Nach wenigen Kilometern und mehrmaligem, ruckartigem Anfahren, riss der Abschlepphacken seines Lieferwagens. Unser Santana wurde neu angebunden, dieses Mal an der hinteren Stossstange. Und auch diese löste sich nach einiger Zeit von der Verankerung. Die Stellen, an denen man ein Auto abschleppen konnte, wurden langsam rar ...
Auf halbem Weg trafen wir auf der indischen Seite unseren Bhutan-Guide. Er hatte es irgendwie geschafft, die Zöllner zu überreden, auf uns zu warten. Nach langen zwei Stunden am Abschlepphaken schafften wir es bis zur Grenze, wo unser Fahrzeug für die Reparatur gleich in eine Werkstatt gebracht wurde. Unterdessen erledigte unser Guide die notwendigen Zollformalitäten. Nach erfolgter Papierarbeit und einem verspäteten Mittagessen, war unser Auto wieder in Stand gestellt und mit 7 Stunden Verspätung durften wir das Grenztor nach Bhutan durchfahren. Geschafft!
Leider nicht ganz ... bis zur Hauptstadt waren es 170km und nochmals 7 Stunden Autofahrt, die unbedingt gefahren werden mussten, um das anschliessend Tagesprogramm nicht ins Wasser fallen zu lassen! Nach über 26 Stunden Fahrzeit und über 40 Stunden am Stück wach sein, erreichten wir todmüde um Samstag Mitternacht die Hauptstadt Timphu. Der "Krampf" äh "Kampf" hatte sich gelohnt!